
Gespräche zu Hause mit der Frau
Um hier auch einmal auf die Problematik hinzuweisen was im rein privaten Bereich geschieht, bzw. geschehen kann, wenn man für längere Zeit krank ist und auch zu Hause nichts mehr machen kann wegen der Schmerzen und der eingeschränkten Beweglichkeit, möchte ich auch einmal eingehen.
Ich habe persönlich ab dem Tag 22.Oktober 2014 als klar war, dass ich für längere Zeit nicht mehr arbeiten kann ständig Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommen, wie das dann alles weiter gehen soll. Nach 6 Wochen gibt es dann nur noch Krankengeld das ist ja dann weniger und wer weiß wie das dann weitergeht. Ich habe dann immer wieder gesagt, ich kann doch auch nichts dafür, dass ich nun nicht mehr so kann wie ich will. Ich hab mir das doch auch nicht ausgesucht.
Aber eins ist an dieser Stelle auch klar, natürlich bringen solche Einschnitte in der Gesundheit ja auch finanzielle Nachteile mit sich und die darf man bei der ganzen Sache auch nicht außen vor lassen. Die tragen natürlich dann auch zu den Umständen mit bei, die einem letztlich auch wieder auf psychischer Ebene mit belasten.
Das ging über Tage, Woche, Monate so bis dann die Diagnose Parkinson feststand. Als ich vom Neurologen heimgefahren bin, habe ich schon meinen Bekannten angerufen, von dem ich wusste, dass er schon seit vielen Jahren an Parkinson erkrankt ist und der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe in Kaiserslautern ist. Ich habe mit ihm für Samstag nachmittags einen Termin vereinbart und er sagte mir bring bitte deine Frau mit, die betrifft es ja in Zukunft auch.
Zuhause angekommen stand sie schon in der Küche und fragte, na was hat der Neurologe gesagt? Ich sagte ich habe Parkinson. Zuerst Totenstille und dann kam die Aussage „Dann hab ich ja noch einen Pflegefall, außer meiner Mutter, na dann gute Nacht“. Die Stimmung wurde in der nächsten Zeit noch gereizter und die Vorwürfe nichts mehr wert zu sein wurden unterschwinglich immer schlimmer. Jetzt hieß es erst mal 6 Wochen Medikamente nehmen und dann sehen wie es weitergeht. Zum Termin am Samstag beim Vorsitzenden der Parkinsonselbsthilfe wollte sie nicht mit, das soll ich mal alleine machen sie hätte wichtigeres zu tun. Das gibt einem ein sehr gutes Gefühl für die Zukunft bei Fortschreiten der Krankheit.
ich glaube dass wir Alle mehr oder weniger so etwas durchgemacht haben und kein Verständnis gefunden haben. Mir hat einmal Jemand zu mir gesagt „nichts ist so sclecht dass es nicht auch für was Gutes sein kann“. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du eine neue Partnerin gefunden und bist sehr Glücklich. Ergo war deine Krankheit für was Gut und Du kannst Dankbar sein. Man muß für Alles bezahlen, für das Gute und für das Schlechte. Das war dein Preis.Ich wünsche Euch weiterhin viel Glück!
Danke für Deinen lieben Kommentar. Ich bin ja mit meinem Tagebuch noch am Anfang, Du weißt ja schon bisschen mehr. Ich möchte damit ja auch anderen Menschen die evtl. die gleiche oder eine ähnliche Situation durchleben, zeigen, dass es immer Wege gibt und vor allem sich gegenseitig dabei zu unterstützen. Du wirst in der nächsten Zeit sehen, das Tagebuch wächst noch. Dir auch viel Glück!