
Fachklinik Ichenhausen ambulante Behandlung 2
Als nächstes wurde mir der Therapieplan durch ein Gespräch mit der Physiotherapeutin zusammengestellt, was aufgrund meiner Problematiken möglich ist und was sinnvoll sein soll. So bekam ich Wärmebehandlungen, Teilbäder für Arme und Beine, Ergotherapie in der Gruppe, Physiotherapie, Walking, und Training im MTT mit Geräten, Gruppentherapie Bewegung, Gruppentherapie Entspannung, usw.
Außer Frühstück, Mittagessen und Abendessen gab es so gut wie keine Pausen, also richtig Stress und von einer zur anderen Anwendung. Die Entspannung bei den Wärmebehandlungen und in Ruhe taten mir gut. Alles was mit Belastung zu tun hatte verursachte mir starke Schmerzen.
Nun wieder etwas von Zuhause
Ich habe täglich abends mit meiner Frau telefoniert und ihr versucht ein bisschen den Eindruck zu vermitteln was ich hier täglich an Anwendungen Untersuchungen und Therapien über mich ergehen lassen muss. Sie hatte aber in erster Linie nur darauf hingewiesen, was ums Haus jetzt alles liegen bleibt, weil ich ja jetzt weg bin und alles nun an hier hängen bleibt, ganz schlimm war, dass der Rasen zu Hause wächst und unmöglich aussieht. Im Prinzip waren die Telefonate fast immer mit Stress und Ärger verbunden. Unterstützung, das Empfinden für mich einen Rückhalt zu haben dagegen Fehlanzeige. Ich hatte in der Zeit in der Klinik viele Gespräche mit Betroffenen die schon viele Jahre mit der Krankheit leben, mit Menschen die in Rollstühlen saßen und Menschen die körperliche Leiden hatten. Aber die meisten erzählten von einer liebevollen Unterstützung, von gemeinsamen Gesprächen und sich mit der Zukunft mit der Krankheit zu beschäftigen. Dann hatte ich Gespräche mit Ärzten und Therapeuten die mir sagten, es ist sehr wichtig einen Partner zu haben, der die Krankheit akzeptiert und sich auch damit auseinandersetzt, der einem zur Seite steht und hilft Stress und Belastungen zu vermeiden.
Als ich das alles gehört habe und dann mal die letzten Wochen und Monate zurückblickte, stellte ich fest, dass all das bei mir in dieser Form in keiner Weise vorhanden ist. Im Gegenteil, die Vorwürfe wurden von Tag zu Tag immer schlimmer, ich hatte das Gefühl ich bin zu Hause nur noch Ballast der den ganzen Tag rumsitzt und eh nichts mehr taugt. Auch über diese Situation habe ich natürlich mit Ärzten und Therapeuten gesprochen und auch mit meinen Gesprächspartnern die ja selbst Betroffene waren. Der Rat von allen ging dahin, wenn es sich nicht ändern lässt und die Belastung so groß ist, dann macht es für die Zukunft keinen Sinn. Es gibt Partner die werden damit einfach nicht fertig und sind dann mehr Fluch als Segen. Dann sollte man eine Entscheidung treffen und sich für die Gesundheit entscheiden.
Ich habe täglich mitbekommen wenn Sascha zu Hause angerufen hat und mit seinem Laptop über Skype die ganze Familie über eine Stunde sah und mit ihnen gesprochen hat. Da hat man gesehen wie sehr die Familie hinter ihm steht, da hat man gesehen, dass alles gemeinsam durchgestanden wird.
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