Reha 3

Reha 3

18. Februar 2017 0 Von Hartmut

Nach der gescheiterten Infusionstherapie wurden verschiedene Antidepressiva ausprobiert, da diese bei neuropathologischen Schmerzen oft eine schmerzlindernde Wirkung mit sich bringen. Auch hier war es dann leider wieder so, dass außer Nebenwirkungen keine Schmerzlinderung eingetreten war. Da die 4 Wochen nicht ausreichten, um alle Möglichkeiten und Therapien durchzuführen wurde eine Verlängerung beantragt, die dann mit 2 Wochen genehmigt wurde. Als ich die Verlängerung dann durch den Arzt bestätigt bekam, habe ich zu Hause Bescheid gegeben und die Begeisterung war sehr groß. Vor allen Dingen spielte die Enttäuschung an dieser Stelle auch eine große Rolle, dass nach fast 8 Wochen in der Klinik im Prinzip der Zustand von vor der Klinik noch unverändert gleich war. Ich war Parkinson eingestellt und hatte Schmerzen. In der Verlängerung wurde ich dann weiteren zusätzlichen Therapien unterzogen und der in der Klinik befindlichen Rheumatologin noch einmal vorgestellt. Die Gespräche mit ihr haben unterm Strich auch nur alle bisher fehlgeschlagenen Versuche unterstrichen. Sie hat mir eine Liste von Medikamenten aufgeschrieben, die ich nach der Reha dann zu Hause mit Hausarzt und Neurologen noch weiter testen sollte. Letztlich bin ich dann am 31.7.2015 aus der Klinik entlassen worden als arbeitsunfähig und mit der Empfehlung weitere ambulante Behandlung und zu einem späteren Zeitpunkt eine evtl. Psychosomatische Reha zu beantragen.
Ich bin dann natürlich auch total enttäuscht aus Ichenhausen abgefahren in Richtung nach Hause. Es war eine Mischung aus Enttäuschung über die Gesamtsituation, Enttäuschung bzgl. der fehlgeschlagenen Behandlungen, Enttäuschung auch über mich, dass ich jetzt wieder nicht in der Lage bin etwas zu tun und natürlich auch in der Gewissheit, dass damit der Stress zu Hause auch weiter geht.
An dieser Stelle möchte ich einmal darauf hinweisen, dass ich mit meiner Frau sehr viele schöne Zeiten hatte und die beschriebenen Stresssituationen erst mit Beginn der Krankheit begonnen haben, weil auch einfach Existenzängste und Zukunftsängste mit dazu kamen. Weiter hatten wir zuvor in beiden Familien viele Schicksalsschläge mit Krebs, Hirnschlag, Herzinfarkt, Pflegesituationen, Sterbefälle und das hat letztendlich auch die Stimmung beeinflusst. Es soll jetzt nicht so erscheinen als ob sie für alles verantwortlich gemacht werden soll und der Sündenbock ist.