Zurück in den Alltag und Ärztemarathon

Zurück in den Alltag und Ärztemarathon

18. Februar 2017 0 Von Hartmut

Ja jetzt kam ich nach Wochen wieder zurück nach Katzweiler und in meinem Kopf haben sich alle möglichen Gedanken gedreht. An mir, dem, der damit ja schließlich direkt betroffen ist und für den die Situation ja am belastendsten ist ging das alles ja auch nicht spurlos vorbei. Ich habe mir sicher mit 49 Jahren noch nicht vorgestellt ein körperliches Wrack zu sein. Wie soll man arbeiten, wenn man noch nicht einmal 10 min. Belastung hat und dann von einem Ruheschmerzlevel von 3 auf 8-9 ist. Der ganze Körper zittert, die Muskulatur brennt wie Feuer, sticht, schmerzt, die Muskeln sind bretthart und permanent angespannt, alle Gelenke schmerzen dadurch, man bekommt Schweißausbrüche, die Konzentration geht durch den Schmerz im Sturzflug abwärts. Wenn dieser Zustand erreicht ist braucht es 2 Stunden absolute Ruhe am besten in Rückenlage, damit der Schmerzlevel wieder auf 3-4 runtergeht. Ist das erreicht ist eine nächste Belastung mit 5-6 min. ausreichend um dann wieder bei Level 9 zu landen. Und da ist jetzt Parkinson noch gar nicht dabei berücksichtigt. Durch Parkinson bin ich linksseitig mit einem Rigor behaftet, das heißt eine Muskelversteifung in der kompletten linken Körperhälfte die mit der Zeit chronisch weiter fortschreitet. Dafür soll ich in Bewegung bleiben und die Feinmotorik trainieren, was natürlich durch das Belastungs-Schmerzlevel auch schwierig wird.
Genau mit diesen Gedanken habe ich mich nun über Wochen beschäftigt und alle Informationen, Gespräche mit Ärzten und Therapeuten und der Situation von Mai 2014 – zum heutigen Tag meiner Rückkehr aus der Reha haben aus meinem Hirn ein Karusell gemacht das sich permanent dreht und darauf wartet mal wieder stillzustehen.
Zu Hause angekommen bin ich dann erst mal im Hof empfangen worden, da ja bei dem schönen Wetter alles draußen war. Die Koffer gleich wieder in die Waschküche und dann halt mal die letzten Wochen und das ernüchternde Ergebnis besprochen. Als wir dann später ins Haus gingen hatte ich wieder das Gefühl irgendwie nicht zu Hause zu sein. Jetzt mussten die nächsten Schritte geplant werden, denn im System der Krankenkassen und Rentenversicherung darf man sich keine Fehler erlauben sonst ist ein Tag fatal. Also gleich wieder zum Arzt krank schreiben lassen, da ja vor der Reha die Krankschreibung bzw. das Krankengeld unterbrochen wurde, da es für die Reha Übergangsgeld von der Rentenversicherung gibt.
Genau das war dann auch schon wieder ein Diskussionspunkt, da ich ja seit dem letzten Krankengeld für die Zeit der Reha noch kein Geld bekommen habe und auch noch keins zu erwarten war. Die Rentenversicherung bekommt nach Beendigung der Maßnahme die Unterlagen von der Klinik, die dafür 10 Tage Zeit hat diese zu schicken, und dann muss das bearbeitet werden und erst dann erfolgt die Zahlung. Das heißt also 8 – 10 Wochen kein Geld. Jetzt sollte ich bei Rentenversicherung anrufen und dort Druck machen, dass vorher gezahlt wird. Das hatte ich ja auch alles schon von der Reha aus versucht, habe in der Reha mit dem Sozialdienst die dafür zuständig sind und auch den Antrag fürs Übergangsgeld gestellt haben schon alles besprochen, dass es keine Möglichkeit gibt diesen Prozess zu verändern. Dann bekam ich wieder zur Antwort das gibt es doch gar nicht, das kann doch gar nicht sein. Ich konnte es doch nicht ändern, aber es wurde mir wieder zum Vorwurf gemacht.
Jetzt war ich wieder in der Zwickmühle, alle Ärzte und Therapeuten hatten mir gesagt ich soll Stress vermeiden und so viel wie möglich Ruhe haben, das war die Theorie zu Hause war die Realität und meine panische Frau die alles schwarz gesehen hat und mich immer wieder mit Dingen die nicht zu ändern sind bombardierte.