
Entscheidungen
In den nächsten Wochen machte ich mir natürlich sehr viele Gedanken, wobei ja auch schon in der Zeit vor der Klinik in meinem Kopf diese Gedanken von einer Änderung in meinem Leben herumgingen. Ich wusste, dass ich so nicht weiter machen konnte.
Ich überlegte hin und her und vor allen Dingen sind ja bei so einer Trennung auch noch viele finanzielle Dinge zu klären und das ist alles nicht so einfach. Jetzt geht es darum möglichst keinem einen Schaden zuzufügen, aber dabei an seine Gesundheit und die weitere Zukunft zu denken.
Ich hatte in der ganzen Zeit auch immer noch Kontakt zu meiner Reha Gruppe über WhatsApp mit denen ich fast jeden Tag geschrieben habe. Sehr viele Telefonate habe ich geführt, denn ich wollte alles möglichst so haben, dass es ohne große Streitereien endet.
Ich musste ja natürlich auch klären wo ich hingehe wenn ich mich trenne, ich konnte ja nicht einfach mal ohne mir darüber Gedanken zu machen sagen ich gehe und dann nicht wissen wohin. Klar ist es für die Person die verlassen wird dann so, dass gleich der Gedanke aufkommt da ist jemand anderes deshalb verlässt er mich. Das war mir auch klar, dass auch dieser Gedanke kommen wird. Aber ich habe mir natürlich eine Wohnung gesucht und hatte Glück dabei. Ich habe meine langjährige Freundin besucht und ihr erzählt, dass ich mich trennen werde und eine Wohnung suche, sie möchte sich doch bitte mal umhören. Schon am nächsten Tag hat sie mich angerufen und gesagt ich habe eine Wohnung für Dich. Ich war dann Samstags dort und habe sie mir angeschaut und habe sie bekommen. Ich konnte dort zum 1.11.2015 einziehen. Am 13.10. habe ich dann mit meiner Frau gesprochen und ihr gesagt, dass ich mich trennen werde und ausziehe. Ich habe das alles mit ihr besprochen auch wie wir das finanzielle regeln. Doch bei der ganzen Planung die ich über Tage zusammengestellt habe und mir reichlich durch den Kopf gehen ließ, ist dann doch eine unbekannte Komponente gewesen, die ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte. Ich brauch an der Stelle natürlich nicht zu sagen, dass meine Frau nachdem ich ihr meine Entscheidung mitgeteilt habe in Begeisterung ausgebrochen ist. Sie fragte wo willst Du denn hin, ich habe ihr dann damit sie nicht gleich in Panik ausbricht gesagt, dass ich zu meiner guten Freundin nach Kaiserslautern ziehe und dort in einer WG erst mal lebe. Dann kam natürlich gleich was kommen musste, sie unterstellte mir gleich, dass ich mit ihr was hätte und dass ich mich deshalb von ihr trenne. Sie war einfach so besessen von dem Gedanken, dass da jemand anderes ist. Es war ihr mit allen möglichen Gesprächen nicht aus dem Kopf zu bringen, dass da nichts ist. Sie hat mir dann gesagt ich könne noch bis zum Umzug bleiben, aber an dem Tag wo ich alles packe und umziehe will sie nicht da sein.
Ich habe dann am Abend mit der Gruppe wieder geschrieben und mitgeteilt, dass ich mich heute von meiner Frau getrennt habe. Zwei Tage später hat sich Magdalena bei mir gemeldet, sie war zu der Zeit grade in München und hat dort eine ältere Dame betreut. Sie sagte zu mir das heißt mein Traummann ist jetzt frei? Ich habe ihr gesagt ja ich habe mich getrennt aber ich bin ja noch nicht geschieden. Sie erzählte mir, dass sie die Arbeit mit der 24 Stunden Betreuung nicht mehr machen will und sie möchte unbedingt mit mir zusammen sein. Außerdem bräuchte ich ja auch jemand an meiner Seite der mir hilft und der mich unterstützt. Sie hatte den festen Entschluss so schnell wie möglich zu mir zu kommen. Sie hatte sich in den Wochen die wir zusammen in der Klinik waren schon wie die anderen auch zu einer sehr guten Freundin entwickelt. Dass sie aber so sehr in mich verliebt ist, das hatte ich bis dahin nicht so mitbekommen. So kam es dann, dass sie am 10.11.2015 zu mir nach Kaiserslautern kam und mit mir zusammen leben wollte.