
Wechsel Neurologe
Letzten Monat war ich zum ersten Mal bei meinem neuen Hausarzt, da mein bisheriger Arzt in Rente gegangen ist und er die Praxis an seinen Nachfolger verkauft hat. Der neue Arzt hat anscheinend noch nicht alle Kompetenzen, denn er ist bei jeder Verordnung immer wieder zu seinem „Chef“ gelaufen und hat gefragt, ob er mit das verschreiben darf. Bis auf mein Rezept für die Physiotherapie ist alles glatt gelaufen. Das Rezept soll ich mir über den Facharzt, sprich den Neurologen verschreiben lassen.
Also beim Termin beim Neurologen, der ja sowieso schon ausgemacht war und nur zwei Tage später stattfand berichtet, was der Hausarzt gesagt hat. Der Neurologe sagte, ich verschreibe Ihnen das nicht, das soll mal schön der Hausarzt weiter machen. Ich habe ihm gesagt, dass der Hausarzt das nicht mehr macht, da ein Praxiswechsel stattgefunden hat und somit für dieses Rezept an den Facharzt verwiesen wurde. Er sagte ich werde ihnen die Physiotherapie auch nicht verordnen, denn ich zahle die dann wieder im Regress Verfahren mit der Krankenkasse selbst. Ich habe ihm gesagt, dass ich aufgrund meiner chronischen Krankheiten auf diese Verordnung angewiesen bin und diese mir auch zusteht und ich sie auch durchführen lassen muss. Es kann doch nicht sein, dass nun ich als Patient die Arschkarte habe, weil die Ärzte keine Verordnungen mehr schreiben wollen. Er hat mir dann eine Verordnung für 6 mal Physio aufgeschrieben und gesagt, dass er sonst nichts mehr verordnet, ich soll den Hausarzt nochmal aufsuchen. Mit dem Rezept bin ich dann zu meiner Physiotherapie und wurde dort gleich darauf aufmerksam gemacht, dass das Rezept so nicht angenommen werden kann, da die Schlüsselung falsch wäre und bei der richtigen Schlüsselung 10 Anwendungen auf dem Rezept stehen müssten. Ich bin dann nach der Anwendung gleich wieder zum Neurologen, der ja nur um die Ecke seine Praxis hat und habe ihm gesagt, dass das Rezept so falsch sei und abgeändert werden muss, außerdem wären bei der richtigen Schlüsselung auch 10 Anwendungen richtig. Er sagte mir, das Rezept bleibt so wie es ist, die sollen dort mal keinen Blödsinn erzählen und in der Verordnung könnten bis 10 Anwendungen stehen, wenn er wollte könnte er da auch nur zwei rein schreiben. Also hatte ich nun wieder die Arschkarte und musste jetzt mit der Therapieverwaltung wieder sprechen. Das war dann aber letztendlich für mich der Punkt an dem ich bei einem anderen Neurologen einen Termin vereinbarte, den ich Dank der Empfehlung durch die Parkinson Selbsthilfegruppe am 4.4. bereits bekommen habe. Ich habe der Therapieverwaltung dann gesagt, dass ich mir dort eine neue Verordnung besorge und wir dann die falsche einfach beenden.
Am 4.4. beim Termin hat sich der neue Neurologe über eine Stunde Zeit für mich genommen, er hat entgegen allem was der bisherige Neurologe abgelehnt und verweigert hatte alles in seinen Bericht mit aufgenommen. Mein bisheriger Neurologe hat außer Parkinson keine andere Diagnose in seinen Berichten erwähnt, obwohl diese ja durch andere Fachärzte als Diagnosen offiziell bestätigt und befundet waren. Der neue Neurologe hat diese Diagnosen alle in seinem System aufgenommen und sogar für die Probleme mit Krämpfen und extremem Schwitzen noch zusätzlich mit aufgenommen. Außerdem hat er die Diagnose Parkinson auch noch etwas anders eingeschätzt und mit einer neuen Diagnosekennung im Bericht erfasst. Meine Verordnungen für Ergo und Physio bekomme ich natürlich auch problemlos weiter, da die bei der Diagnose verschrieben werden müssen. Alles in allem hat er mich beim ersten Termin schon besser beraten und mir zwei noch ausstehende Diagnosen bestätigt. Also nicht immer nur auf einen Facharzt vertrauen und vor allem wenn man merkt, dass dieser andere Diagnosen nicht gelten lassen will, weil sie für ihn nicht existent sind und nur moderne Erscheinungen sind, mal anderen fachlichen Rat einholen. Nur weil ein Arzt in seinem Denken Diagnosen nicht akzeptieren will, heißt es ja nicht, dass diese nicht richtig sind. Das hat sich bei mir ja bewahrheitet.
Es ist echt schlimm, dass man als kranker Mensch solche Kämpfe mit Fachärzten führen muss und dadurch Stress hat, den man laut ihrer Aussage vermeiden soll. Echt nur Paradox.