Das Risiko beim Einkaufen

Das Risiko beim Einkaufen

20. März 2020 0 Von Hartmut

Meine Partnerin und ich gehören aufgrund unserer Erkrankungen zum Kreis der Menschen, die als Risikogruppe bezeichnet wird. Bei mir ist es so, dass mein Asthma alleine schon zum Problem werden könnte. Aber auch wir müssen ja was Essen und Trinken. Ich war gestern Morgen dann kurz zu Aldi gefahren, ca. 3 min. entfernt von zu Hause. Als ich in den Markt kam und die leeren Regale sah, dachte ich als erstes, warum bist du eigentlich gefahren? Setzt dich der Gefahr aus und bekommst einiges von dem was auf dem Zettel steht gar nicht. Es war zum Glück nicht so viel los. Doch an der Kasse stand eine junge Frau ganz vorne und hat sich mit der Kassiererin über Corona unterhalten. Sie sagte noch, dass sie jetzt so Plastikkabinen bekommen zum Schutz. Vor mir war ein älterer Mann, auch mit Abstand wie gefordert, der sagte noch im Real haben sie an der Kasse Markierungen am Boden die den Abstand zeigen, meinte dann noch mit einer gewissen Ironie in der Stimme, das sollte man auf den Autobahnen auch machen, wegen dem Abstand. Hinter mir stand eine ältere Dame die mir schon fast in die Hosentaschen geschlüpft ist. Ich habe mich umgedreht und gefragt, ob ich ein bisschen Platz in den Hosentaschen machen soll? Sie schaute mich ganz entgeistert an und ich hab zu ihr gesagt, dass ich mich nicht wohl fühle, wenn sie mir so nahe kommt. Sie meinte, sie sind doch ein junger kräftiger Mann. Ich hab ihr dann erklärt, dass der junge kräftige Mann zu der Gruppe der Risikopatienten gehört und sie die einzige ist, die hier den geforderten Mindestabstand nicht einhält. Da hätte sie gar nicht dran gedacht, sie wäre ja gesund und hatte mich ja auch so eingeschätzt. Ich habe ihr dann kurz erklärt, warum sie gar nicht wissen kann, dass sie gesund ist und das Virus trotzdem übertragen kann, was für mich dann sicher nicht so prickelnd wäre. Sie hat das gar nicht so gesehen und sich entschuldigt. Sie stellte sich dann mit größerem Abstand hinter mich.

Ich möchte einfach mal darauf hinweisen, dass auch viele jüngere chronisch Kranke zur Risikogruppe gehören und es nicht wie erwartet immer nur die „Alten“ sind. Nach dem heutigen Erlebnis sind wir am überlegen, ob wir unsere Einkäufe nicht machen lassen. Es gibt einfach viel zu viel sorglose Menschen, die nicht verstehen wollen, dass man nicht krank sein muss, um das Virus zu übertragen.

Es ist einfach unverständlich, dass trotz der immer weiter wachsenden Zahlen an erkrankten Menschen, sich Mütter mit Kindern privat treffen, weil die Kinder ja frei haben und sich anscheinend zu Hause gar nicht mehr beschäftigen können. Da treffen sich Gruppen in der Stadt, in Restaurants und auf öffentlichen Plätzen und tun so, als ob sie das gar nichts angeht. Ich glaube mittlerweile, das sind die, ja genau die, bei denen zu Hause riesige Vorräte an Klopapier lagern neben dem Desinfektionsmittel und dem Dosenfutter. Bei soviel Intoleranz und Ignoranz, kann im Oberstübchen eigentlich nicht so viel sein, zumindest brauchbares. Die Theorie ist dann folgende, bzw. könnte dann folgende sein: Bei so viel Scheiße im Kopf (Hirn fehlt anscheinend ja) lässt sich der große Vorrat an Toilettenpapier erklären. Damit das ganze nicht gleich rausläuft ist da anscheinend Holz drumherum, was beim Kratzen die Gefahr mit sich bringt, dass man sich Holzsplitter in die Finger treibt. Das erklärt dann den Vorrat an Desinfektionsmitteln. Das das unsinnige Horten dann auch die Konserven mit sich bringt und zum Kochen ja auch eine gewisse Kreativität gebraucht wird, rundet das die ganze Sache dann ab. Das soll jetzt nicht heißen, dass alle die sich in Gruppen treffen nicht kochen können. IRONIE TEILWEISE AUS.