Die Mühlen der Verwaltungssysteme

Die Mühlen der Verwaltungssysteme

20. Februar 2017 0 Von Hartmut

Am 12.01.16 hat sich die Rentenversicherung dann wieder einmal gemeldet und hat einen Befundbericht vom Hausarzt und vom Neurologen angefordert. Dies bezieht sich auf das laufende Widerspruchsverfahren wegen der abgelehnten Reha. Das habe ich dann alles ausgefüllt und gleich den beiden Ärzten zu weiteren Bearbeitung und Weiterleitung an die Rentenversicherung gegeben. Mittlerweile wusste ich ja auch, dass meine Krankengeldzahlung am 08.04. endet.
Am 02.03.16 kam dann ein Angebot von der Rentenversicherung einer Leistung zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation (einschließlich Belastungserprobung/Arbeitstherapie). Diesem Angebot habe ich natürlich am 07.03. per Fax zugestimmt. Am 15.03. kam dann der Bescheid von der Rentenversicherung, dass sie die Maßnahme für 6 Wochen genehmigt haben und ich von der Klinik in Bonn Bad Godesberg wegen der Aufnahme informiert werde. Mittlerweile hatte ich natürlich auch bei der Agentur für Arbeit den Antrag für ALG I gestellt und hatte dann auch einen Bewilligungsbescheid bekommen, dass ich ab 09.04. Leistungen von der Agentur bekomme.
Am 24.03. habe ich dann die Einladung von der Klinik bekommen, dass ich am 29.03. mit der Reha beginnen soll. Ich habe dann in Bad Godesberg angerufen und mal nachgefragt, ob sie wissen, dass wir am Wochenende Ostern haben, ich ja noch zum Arzt muss wegen der Untersuchung bzgl. Tauglichkeit zur Reha und ich ja auch noch meine Sachen packen muss für 6 Wochen. Der Mitarbeiter von der Annahme hatte dafür Verständnis und hat sich entschuldigt, dass der Termin so knapp bemessen war und hat mir dann angeboten eine Woche später Montag den 04.04. zu kommen.
Jetzt musste ich wieder zur Arbeitsagentur, dort Bescheid geben, dass ich ab 04.04. in der Reha bin und der Bewilligungsbescheid wurde dann wieder storniert und die Akte geschlossen. Ich habe dann gefragt, wie ist das denn wenn ich von der Reha zurück komme wird das dann einfach wieder aufleben lassen? Die Antwort war nein, sie müssen dann alles wieder neu beantragen, aber darauf achten, dass sie direkt am folgenden Werktag zur Agentur kommen, damit die Frist gewahrt bleibt.
Ja dann hieß es für 6 Wochen Kleider packen April ist eh schwierig zu kalkulieren also für jedes Wetter was mitnehmen.
Am 04.04. bin ich dann angetreten zur Belastungserprobung und Arbeitstherapie. Erst mal angemeldet, dann wurde ich ins Zimmer gebracht, sagen wir mal so Zimmerchen.

Bett Nachttisch und Kleiderschrank


Blick von der Tür links Schiebetür zum Bad


Dusche und WC mit Waschbecken


Blick vom Fenster Klinik Hauptgebäude wurde grade saniert somit jeden Tag sehr viel Baulärm


So nun ging es los mit der Reha. Am 05. wurde erst mal die Therapie geplant, dann war Visite mit Chefarzt und als nächstes stand berufsbezogene Beratung auf dem Plan. Die Diplom Psychologin für Arbeitstherapie fragte mich was mein Ziel für die Reha ist?
Ich habe ihr dann gesagt, mir ist schon klar was sie von mir hören wollen und was nicht. Ich sage Ihnen jetzt genau so wie ich es erwarte. Wenn sie es hier in der Klinik schaffen, meine Schmerzen in den Griff zu bekommen damit ich wieder arbeiten kann, dann werde ich nichts lieber machen als arbeiten, denn dann weiß ich dass ich mit meiner Hände Arbeit mehr Geld verdienen kann. Sollten Sie es nicht schaffen mir die Schmerzen zu reduzieren, dann erwarte ich von Ihnen, dass sie mir helfen die Erwerbsminderungsrente zu bekommen. Sie war sehr beeindruckt und hat gesagt, das sind mal klare Ziele, das hätte ich so nicht erwartet.
Sie hat mir dann einen Fragebogen gegeben den ich ausfüllen sollte und musste dann schnell feststellen, dass ich mit der Belastbarkeit keinen großen Staat machen kann. Nach der Hälfte des Fragebogens war ich schon nicht mehr in der Lage leserlich zu schreiben. Sie hat gesagt wir sehen uns fast jeden Tag dann machen wir das morgen fertig.
Alle Belastungstests die ich in den 6 Wochen machen mussten sind nach 10-15 min. intensiver Belastung abgebrochen worden, da nichts mehr ging.
Meine Freundin hat mich täglich angerufen und wir haben über meine Therapien und die Dinge die so an einem Tag mit mir gemacht wurden gesprochen. Wir hatten auch oft über Skype telefoniert damit wir uns sehen können. Nach 2 Wochen kam sie dann mit meinem Sohn und seiner Freundin zu mir in die Klinik. Das tat richtig gut und wir haben einen schönen Tag verbracht.

 
In der Zeit in der Klinik hatte ich auch wieder viel Zeit für Gespräche mit anderen Patienten und ich habe dort auch wieder 4 Personen gefunden mit denen ich auch immer noch in Kontakt bin.
Nach zwei Wochen kam mein Schatz dann wieder und wir haben zu zweit einen schönen Tag verbracht.

Wir haben lecker Eis gegessen das waren echt klasse Schwarzwaldbecher


Nach weiteren zwei Wochen war ich dann auch durch und das Fazit der Belastungserprobung stand fest. Die Klinik ist zu der Entscheidung gekommen, dass ich für keine Tätigkeit jedweder Art in der Lage bin mehr als 3 Stunden zu arbeiten. Herr Raßbach wird weiter als arbeitsunfähig entlassen.
Von der Klinik aus bekam ich nach 3 Wochen den Hinweis, mir schon mal einen Termin bei der Rentenversicherung vor Ort zu holen für die Antragstellung zur Erwerbsminderungsrente. Das habe ich dann auch getan und für 15.6. einen Termin bekommen.
Da ich ja jetzt in Reha war gab es ja wieder Übergangsleistung für die 6 Wochen von der Rentenversicherung. Die Zahlung ließ dann sehr lange auf sich warten. Es war fast 2 Monate nach der Reha.
Gleich nachdem ich zurück war habe ich beim Arbeitsamt wieder den Antrag auf ALG I gestellt, das ging dann recht fix, weil ich zu einem Mitarbeiter gekommen bin den ich von der Grundschulzeit her kannte. Er hat mir aber gleich gesagt, dass ich mit Frist von 4 Wochen einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen muss, da sonst die Leistung eingestellt wird und erst gezahlt wird wenn die Antragsstellung nachgewiesen wird. Den Termin hatte ich ja dann schon. Am 15.6. war ich dann bei der Rentenversicherung in Kaiserslautern, habe den Antrag gestellt und wurde dann darauf hingewiesen, dass ich aufgrund meiner Selbständigkeit wahrscheinlich nicht in die gesetzliche Rentenversicherung für Rentner komme, ich müsste mich wahrscheinlich freiwillig gesetzlich versichern und sie beantragt dann schon mal den Zuschuss für die Krankenversicherung. Dazu dann zu einem späteren Zeitpunkt noch nähere Informationen.