Tätlichkeiten gegen Schwerbehinderte

24. August 2022 2 Von Hartmut

Es gibt Menschen die Charakter vom Geld abhängig machen. Solche Menschen haben wir als direkte Nachbarn. Sie denken, weil sie beide arbeiten gehen und gutes Geld verdienen, könnten sie sich alles erlauben. So wird man als Schwerbehinderter mit Pflegegrad und Erwerbsminderungsrente, die man aufgrund seiner Erkrankungen in Anspruch nehmen muss, weil man einfach nicht mehr arbeiten kann, von diesen Menschen als Sozialschmarotzer betitelt. Man müsse sich schämen, dass man mit solchen Menschen, wie uns in einem Haus zusammen leben muss. Sie müssten beide jeden Tag hart arbeiten, um sich die Wohnung leisten zu können und wir sind den ganzen Tag zu Hause und bekommen noch Unterstützung vom Amt. Nicht genug, dass sie einem verbal angreifen und auch herumerzählen, dass sie mit uns Sozialschmarotzern in einem Haus leben müssen. Sie betonen ständig, dass sie mit Menschen mit unserem Niveau nichts zu tun haben wollen. Genau diese Menschen die so ein gehobenes Niveau haben wollen, haben eine Vogeltränke und eine Igeltränke die wir vor unserem Schlafzimmerfenster aufgestellt haben, eigenmächtig entfernt, vor die Haustüre gelegt mit einem anonymen Zettel „bitte wegräumen“. Meine Frau hatte an die Tränken anfangs noch Schilder gemacht mit unserem Namen, damit der Hausmeisterservice weiß, wer diese Tiertränken aufgestellt hat. Es hat niemand etwas zu beanstanden gehabt, alle fanden es gut, dass wir zu der heißen Jahreszeit an die Tierchen denken. Außer den „wohlhabenden“ Nachbarn über uns mit ihrem so hohen Niveau, vergreifen sich an fremdem Eigentum, entfernen dies unberechtigt und legen es vor die Haustür und haben noch nicht mal den Arsch in der Hose auf den Zettel zu schreiben, dass sie es waren. Nach einem Anruf bei der Hausverwaltung war klar, dass die nichts damit zu tun hatten, denn sie sagten sie haben das gesehen und begrüßen es, auch die Eigentümer seien sehr erfreut, dass es Mieter gibt die daran denken und begrüßen es. Wir wurden aufgefordert die Tränken sofort wieder raus zu stellen. Da wir ja eine Ahnung hatten, wer das war, ist meine Frau hoch hat geklingelt und gefragt, ob sie damit was zu tun hätten. Die Dame mit dem ach so hohen Niveau sagte ja, es könne ja nicht jeder seine Privatdeko ums Haus verteilen, wo kämen wir denn da hin. Meine Frau wurde etwas lauter und hat sie mal anständig zusammengefaltet. Nachdem sie mit ihr fertig war, ist sie noch zu unseren anderen Nachbarn und hat herumgefragt, ob sonst noch jemand was gegen die Tränken hat, es gab lediglich großes Unvermögen über die Reaktion der beiden mit dem überaus hohen Niveau. Sie hat mir dann eine WhatsApp Nachricht geschickt und sich über das Benehmen meiner Frau ihr gegenüber beklagt, was das für ein Niveau wäre und mit welchem Recht sie sich von meiner Frau in dem Ton beschimpfen lassen müsste. Es ginge dabei nicht um die Tiere, sondern darum, dass es nicht unser Vorgarten wäre und wir nicht unsere Privatdeko einfach so ums Haus verteilen könnten. Nichts für ungut und trotzdem einen schönen Abend. Ich habe ihr dann geantwortet sie wisse wie meine Frau zu Tieren steht und dass sie einfach fremdes Eigentum unberechtigt entfernt und vor die Tür legt mit der Aufforderung bitte wegräumen. Sie sei hier genauso Mieter wie wir auch und außerdem was ist das für ein Niveau fremdes Eigentum wegzunehmen und vor die Haustür zu legen, außerdem wären wir keine Dienstboten die mit einem Zettel anonym aufgefordert werden räum mal weg. Es ist nicht unser Vorgarten aber auch nicht ihrer, meine Frau hat genau so reagiert wie es ihrem Niveau entspricht klar und deutlich. Kurz darauf nachdem die „Wohlhabenden“ aus ihrem Urlaub zurück waren, sie hat uns zwei Tage vorher in WhatsApp blockiert, gab es den nächsten Vorfall, darauf angesprochen, direkt die Aussage wir haben mit nichts was zu tun. Dabei wussten sie noch gar nicht um was es ging. Sie sei totsterbenskrank vom Urlaub gekommen und hat auf Kommando angefangen erbärmlich zu weinen und meiner Frau die Tür vor der Nase zugeschlagen. Wie gesagt es wusste noch keiner um was es geht. Abends stand der Herr vor unserer Wohnungstür und hat mir als ich geöffnet habe fast auf den Zehenspitzen gestanden mit erhobenem Zeigefinger und mit drohender Stimme „pass mal auf“ losgepoltert. Ich habe ihm gesagt, er soll aufhören mir zu drohen, wir können uns ganz normal unterhalten, er drohte gleich nochmal etwas lautstarker „pass mal auf“, ich sagte erneut, er soll aufhören mir zu drohen, als meine Frau dann links an mir vorbei raus wollte, machte er zwei Schritte rückwärts, ich habe den Blick meiner Frau nicht gesehen, aber der scheint nicht so freundlich gewesen zu sein. Er meinte dann wieder er will mit Menschen unseren Niveaus nichts zu tun haben und das hätte noch Konsequenzen, ich rief ihm nach als er die Treppe hoch ging, ja für Euch. Nachdem ich meine Frau beruhigt hatte bin ich hoch und habe geklingelt, er stand gleich wieder in Drohgebärde vor mir und meinte sie würden sich nicht auf unser Niveau begeben. Ich sagte ihm er solle mal runterfahren, zwei Schritte nach hinten gehen, damit wir in ihrem Wohnungsflur sprechen können. Er ging dann in die Wohnung und wir haben uns hinter der Wohnungstür unterhalten. Zuerst kam seine totsterbenskranke Frau und fing an dazwischen zu reden, ich habe ihr dann gesagt, dass ich mich mit ihrem Mann unterhalten will. Sie fing dann wieder mit der Vogeltränke an, ich sagte darum geht es jetzt nicht sie soll mich mit ihrem Mann reden lassen. Es ging um einen geöffneten Briefumschlag der in unserem Briefkasten lag und der kein Adressfeld mehr drin hatte. Ich sagte zu ihm ob er was damit zu tun hat. Er meinte sie begeben sich nicht auf unsere Niveau und machen Post auf nehmen den Adressaufkleber raus und werfen das dann bei uns ein. Von dem entnommenen Adressaufkleber hat keiner vorher was gesagt, ich sagte zu ihm das passt ja dann zu Eurer Masche mit den anonymen Zetteln die ihr im ganzen Haus verteilt. Er meinte es reicht ihm jetzt und hat mich an der Schulter angefasst, ich habe ihm gesagt, er soll mich nicht anfassen, worauf er sagte, es wäre eine Schande, dass man mit sowas wie uns in einem Haus wohnen müsste, unterstes Niveau und nicht standesgemäß für das Haus. Ich sagte ihm so tief kann unser Niveau gar nicht sinken wie Eures schon ist. Er nahm mich wieder an der Schulter und gab mir einen Schubser, ich sagte ihm erneut fass mich nicht an, habe mich umgedreht bin zur Wohnung raus und habe ihm gesagt, das hat Konsequenzen und zwar für Euch. Ich habe ihm einen Brief geschrieben und ihm untersagt uns weiterhin in der Öffentlichkeit als Sozialschmarotzer zu betiteln, diskriminierende Äußerungen zu unterlassen und bzgl. der Drohung und der Handgreiflichkeiten für den Fall einer weiteren Verfehlung ihrerseits mir eine Strafanzeige vorzubehalten. Menschen mit einer Schwerbehinderung unterliegen besonderem Schutz, das ist in der UN-Schwerbehindertenkonvention geregelt die sich an das BGB und das AGG anlehnt. Ich habe die Hausverwaltung über die Vorfälle informiert und die hauptamtliche Schwerbehindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken informiert. Nach einem Gespräch mit der Hausverwaltung und den Eigentümern, der Ärztekammer Saarbrücken, hat man sich klar ausgesprochen, das nicht zu tolerieren und man stehe hinter uns.

Ein paar Tage später kam es dann zu einer seltsamen Äußerung unseres Hermes Fahrers, der uns ein Päckchen brachte. Daraufhin dachte ich, das ist irgendwie komisch, kommt diese Aussage evtl. auch wieder von den Menschen mit dem so hohen Niveau? Am nächsten Tag kam der Hermes Fahrer nochmal und ich habe ihn in die Wohnung gebeten, um wegen der Aussage vom Vortag Klarheit zu bekommen. Was er uns dann erzählte hat uns eine Gänsehaut auf den Körper gezaubert.

Am Wochenende kam es dann erneut zu einer verbalen Attacke durch die Frau die am Schlafzimmerfenster wartete bis ich wieder mit dem Hund zurückkam. Sie laberte was von sie hätten ein höheres Budget und von irgendwelchen Immobilienangeboten, ich wusste gar nicht von was sie redet, hab ihr gesagt, ich weiß nicht was du von mir willst, zieh dich zurück und mach dein Loch zu und hör auf dummes Zeug zu labern.

Da ich sie ja im letzten Schreiben aufgefordert hatte, es zu unterlassen uns in irgendeiner Form anzugehen, habe ich erneut geschrieben mit einer letzten Aufforderung das zu unterlassen, da ich sonst Anzeige erstatte, wenn sie es anders nicht kapieren. Der Brief den ich geschrieben habe, ist natürlich auch wieder an die Hausverwaltung und an die hauptamtliche Schwerbehindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken gegangen. Am nächsten Tag lag der Brief mit einem Vermerk gelb markiert in unserem Briefkasten. Ich habe noch am gleichen Tag Anzeige erstattet und mit einem der Eigentümer telefoniert. Es kann nicht angehen, dass schwerbehinderte Menschen derart diskriminiert, bedroht und angegangen werden, dass man sogar Handgreiflichkeiten über sich ergehen lassen muss und die Menschen mit dem hohen Niveau meinen sie können fröhlich weiter machen. Gestern habe ich das Institut für Menschenrechte in Berlin angeschrieben und die Vorfälle geschildert, dieses Institut vertritt die Rechte von Menschen egal welchen Hintergrundes, auch speziell schwerbehinderte Menschen in Bezug auf die UN-Schwerbehinderten-Konvention und arbeitet dabei unmittelbar mit der Regierung und den Justizbehörden zusammen.

Ich habe in meiner aktiven Zeit in meinem Beruf auch sehr gut verdient, ich habe Monatseinkommen gehabt, die zu D-Mark Zeiten schon im fünfstelligen Bereich lagen und später auch im € Zeitalter fünfstellig waren. Da braucht mir jemand der als leitender Angestellter im Marketing arbeitet, dessen Frau gelernte Friseurin ist und mit Beziehungen in einen Job mit Führungsverantwortung gerutscht ist etwas von Niveau erzählen. Ich habe in meiner langen beruflichen Laufbahn viele Managementseminare besucht, ich habe selbst eine Ausbildung zum Mentaltrainer und Personalcoach absolviert und etliche Seminare abgehalten. Dabei habe ich immer meinen Seminarteilnehmer, als auch meinen Mitarbeitern, die ich in meiner beruflichen Laufbahn führte, nahegelegt, niemals zu vergessen wo sie herkommen und vor allem niemals abzuheben und anderen Menschen das Gefühl geben zu wollen etwas besseres zu sein. Nur weil man in seinem Job mehr Geld verdient als der Durchschnitt, nur weil man sich mehr leisten kann, als der Durchschnitt, ist man kein besserer Mensch, es gibt keine Menschen zweiter Klasse. Es gibt keine Versager, es gibt keine schlechten Menschen, die meisten werden durch äußere Umstände dazu gemacht, oft haben sie ihn ihrem Leben nie eine Chance bekommen. Ein Teilnehmer hat mir mal gesagt, Geld verdirbt den Charakter, ich habe ihm gesagt, bist du dir da sicher? Erklär mir mal bitte warum Geld den Charakter verdirbt. Er druckste herum und meinte ja wenn man Geld hat, dann kann man es den anderen mal so richtig zeigen. Ich sagte ihm, genau das ist der Punkt. Menschen die keinen Charakter haben, die haben auch keinen mit Geld. Der Charakter wird nicht durch das Geld verdorben, Geld zeigt oft den wahren Charakter, Menschen mit gutem Charakter werden auch mit viel Geld einen guten Charakter behalten. Menschen mit Charakter haben es nicht nötig andere Menschen in Schubladen zu stecken und sie als Menschen die minderwertig sind zu behandeln. Menschen mit Charakter werden anderen Menschen helfen, sie werden andere Menschen motivieren selbst aus dem Tal herauszukommen und werden sie unterstützen. Das heißt nicht, dass sie ihnen Geld geben oder für sie die Arbeit erledigen, sie werden ihnen Tipps geben und sie anleiten selbst Erfolg zu haben. Menschen die keinen Charakter haben und zu Geld kommen werden immer ihren schlechten Charakter an den Tag legen, denn sie kennen es ja nicht anders. Sie werden auch immer über ihren Charakter und über ihr Niveau sprechen, denn sie wissen ja selbst, dass sie keins haben und müssen es halt immer wieder erwähnen wie gut es doch ist.

Ich habe in meinem Leben immer anderen geholfen, ich habe Teams geführt und den schwächeren im Team meine Unterstützung zukommen lassen. Ich habe mir meine Team-Mitarbeiter immer genau angeschaut und herausgefunden wo sie ihre Stärken haben und sie ihre Stärken einsetzen lassen. Ich war gut im Verkauf, ich konnte Kontakte knüpfen, hatte ein großes fundiertes Fachwissen und vor allem konnte ich mit Menschen gut umgehen. Das habe ich mir natürlich in meinem Beruf zu Nutzen gemacht. So habe ich Mitarbeiter die gut waren Kontakte zu knüpfen, aber im Verkauf ihre Schwächen hatten, das machen lassen was sie gut können, Kontakte und ich habe für sie dann die Verträge geschrieben. Das ist Teamwork und dazu muss man Menschen als Menschen behandeln. Für mich war die Reinigungskraft die das Büro geputzt hat, genauso wichtig wie alle anderen Beschäftigten. Das ist auch heute noch so, wenn der Hausmeister am Objekt am arbeiten ist, dann weiß er schon, dass er jederzeit klingeln kann und einen Kaffee bekommt. Eine Reinigungskraft die in den vier Häusern die Treppenhäuser sauber macht, hatte mir gesagt, sie müsse wenn sie zur Toilette muss, zum Saarbasar fahren, weil es hier im Objekt keine Toilette gibt. Ich sagte zu ihr, dann klingeln sie bei uns, sie brauchen doch nicht zum Saarbasar fahren, das geht ja gar nicht. Ich bin krank, ich habe keine Reichtümer angesammelt, heute lebe ich von der Erwerbsminderungsrente und bekomme Grundsicherung. Das macht mich aber zu keinem schlechteren Menschen und meinen guten Charakter den habe ich immer noch. Ich war stets bedacht, zu helfen wo ich kann, zu unterstützen wo es nötig war und meine Arbeit mit Spaß und Engagement zu erledigen. Dabei spielte es keine Rolle ob ich im Angestelltenverhältnis war, oder die 10 Jahre in meiner Selbständigkeit. Ich habe immer so gearbeitet als ob ich der Arbeitgeber bin und habe von mir das abverlangt, was ich als Arbeitgeber auch von mir verlangen würde.

Ich habe als Angestellter bei einer Agentur Versicherungen verkauft. Ich war im Außendienst, hatte einen Dienstwagen und habe ein Festgehalt bekommen und erfolgsabhängige Provisionen. Die Gesellschaft hat jedes Jahr für verschiedene Sparten Wettbewerbe ausgeschrieben. So gab es einen Sachversicherungswettbewerb, einen Lebensversicherungswettbewerb, einen Kfz-Versicherungswettbewerb, usw. Wir waren bundesweit mit 110 Außendienstmitarbeitern unterwegs und ich hatte für mich immer den Anspruch, ich möchte unter den 10 Besten bundesweit sein. Das hatte mehrere Anreize gehabt. So gab es zum Beispiel einen Lebensversicherungswettbewerb der folgende Kriterien hatte. Beim erreichen einer Versicherungssumme von 1.000.000,- DM bekommt man einen Scheck in Höhe von 1000,- DM und eine Woche ein Sonderseminar für die Besten des Unternehmens bei dem wir im 5 Sterne Hotel untergebracht waren mit Partner und zu dem es noch zwei Events gab, wie z. B. einen Musicalbesuch und eine große Stadtführung mit Mehrgangmenu.

Es gab Mitarbeiter die sagten, ich renn mir doch wegen 1000,- DM nicht die Hacken ab und das Seminar ist doch auch nur Lockmittel damit man noch mehr Umsatz macht. Ich habe gesagt, das ist toll 1000,- DM extra zu der Provision die ich ja auch noch verdiene, die Woche mit meinem Schatz zum Seminar mit den besten unseres Unternehmens ist eine super Möglichkeit noch besser zu werden und Erfahrungen zu sammeln. Außerdem genießen wir eine Woche kostenlos Luxus und haben noch zwei schöne Events die wir sonst eh nicht machen würden und unsere Frauen sind mit den anderen Frauen unterwegs und können sich auch mal amüsieren, für die vielen Stunden die sie uns wegen unseres Jobs entbehren müssen.

Beim Erreichen von 1.500.000,- DM Versicherungssumme gab es im übrigen 1500,- DM und beim Erreichen von 2.000.000,- DM Versicherungssumme waren 3000,- DM ausgelobt. Natürlich gab es beim Erreichen der höheren Ziele auch noch weitere Zugaben bei der Woche plus ein Treffen mit dem Vorstand in Hamburg und einem zusätzlichen Wochenende als VIP. Ich habe bei jedem Wettbewerb nie irgendeine Summe angestrebt, ich habe lediglich für mich das Ziel gesetzt ganz vorne dabei zu sein, auf dem Treppchen zu stehen und dabei sind der 2. und 3. Platz nur Trostplätze. Beim ersten Wettbewerb hatte ich eine Versicherungssumme von über 3.000.000,- DM erreicht, dafür gab es keine festgelegte Prämie, denn das hatte zuvor noch nie jemand erreicht. Ich kann nur eins sagen bei 10 %o Provision waren das 30.000,- DM Provision zzgl. einer Prämie von 5000,- DM einer Luxuswoche für 2 Personen incl. 2 Events, bei den Events gab es nach Erreichen der Summe die besseren Plätze, das war in dem Fall die Loge mit Rundumservice. Für das Erreichen des Sachversicherungswettbewerbes waren 40.000,- DM Sachprämie gefordert, allein das Erreichen des Ziels waren 16.000,- DM Provision, dann gab es noch Aufstockung des Grundgehalts bei Ausbau des Bestandes von 1 % auf Kfz und 2 % auf Sachversicherung. Alles in allem hatte ich ein Durchschnittseinkommen im Monat von 12.000,- DM brutto. Es gab natürlich Kollegen die neidisch waren und die mir den Erfolg nicht gönnten, ich habe das mitbekommen und suchte das Gespräch mit ihnen. Ich sagte das was ich kann, das kann jeder, ich bin nicht besser und nicht schlechter, ich mache nur einige Dinge anders als die anderen, deshalb kommen auch andere Ergebnisse dabei raus. Mein Kollege sagte, ich kann so viele Stunden nicht unterwegs sein, ich sagte zu ihm, wie kommst du den da drauf, dass ich länger unterwegs bin als du? Er sagte, ich bin morgens um 07.00 Uhr im Büro, mache dort meine Anträge vom Vortag fertig, gehe dann rüber in den Truckstop und trinke dort mit ein paar Unternehmern aus Kaiserslautern Kaffee, da sind auch ein paar Kunden von mir dabei. Ich fragte ihn wie lange er denn dort bei Kaffee trinken ist, er meinte das kann schon mal 2 – 2 1/2 Stunden sein, hab da auch schon den ein oder anderen Kfz Vertrag geschrieben. Ich sagte zu ihm, ich komme um 08.00 Uhr ins Büro gebe meine Anträge die ich beim Kunden fertig gemacht habe ab, trinke eine Tasse Kaffee im Büro, schaue wo ich noch Termine machen kann und fahre dann los. Wenn der Morgen gut läuft, bin ich spätestens 15.00 Uhr zu Hause. Er sagte, du willst mich jetzt auf den Arm nehmen, ich sagte nein will ich nicht. Ich habe mich mit ihm für den nächsten Morgen verabredet, um ihm meine Vorgehensweise zu erklären. Ich sagte ihm, warum machst du Anträge morgens im Büro fertig, das ist doch unnötige Zeit und außerdem musst du noch paar Mal beim Kunden anrufen und Unterlagen nachschicken lassen. Mach doch die Anträge vor Ort fertig, dann hast du gleich alle Unterlagen und bei der Durchsicht der Unterlagen kommst du an zusätzliches Geschäft, da sind Policen von Mitbewerbern, da sind Hinweise auf eventuelle Versicherungslücken, das siehst du im Büro doch alles gar nicht. Er staunte und sagte, so hab ich das noch gar nicht gesehen. Ich fragte ihn wie er seinen Tag plant. Er sagte ich fahre raus und schreibe Anträge für die Deckungskarten zurückgekommen sind, nehme Schadenmeldungen auf und mache meine Serviceleistungen. Ich fragte ihn wieviel Neukunden besuchst du denn am Tag, er sagte, wieso am Tag, da hab ich doch gar keine Zeit dazu, außerdem wo soll ich die denn einfach so hernehmen. Ich sagte ihm du fährst zu einem Kunden der eine Deckungskarte von uns verwendet hat um sein Auto zuzulassen. Dann schreibst du den Antrag und fährst zum nächsten Kunden. Er sagte ja klar. Ich sagte zu ihm, unsere Kunden sind überwiegend Spediteure, Omnibus und Taxiunternehmen. Er meinte ja das weiß er ja. Ich fragte ihn, kannst du dir vorstellen, dass die Angestellten auch Autos haben, dass die auch Sachversicherungen brauchen, dass die auch Lebensversicherungen abschließen, er meinte, ja die sind doch unterwegs, die trifft man doch nicht grade so in der Firma an. Ich sagte, ja das stimmt. Aber man kann doch mit dem Chef sprechen und mit ihm einen Deal machen, wenn er am Samstag Mittag, wenn alle zurück sind eine kleine Betriebsversammlung einberuft, bei der ich den Mitarbeitern die Vorteile erkläre, wenn sie beim gleichen Versicherer sind und dazu noch ein Rabatt für Mitarbeiter rausspringt, dann hast du alle auf einen Schlag dort sitzen. Er sagte, wie soll das gehen. Ich sagte ihm jeder Chef ist bestrebt gutes und zuverlässiges Personal zu haben und wenn der Chef den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, Geld zu sparen und somit die Bindung zum Personal erreicht, dann ist das für alle eine Win-Win Situation. Bei dieser Gelegenheit spreche ich dann noch die Möglichkeiten einer betrieblichen Altersvorsorge die für den Unternehmer noch steuerbegünstigt abgeschlossen werden kann mit an. Dann habe ich an einem Samstag mehr Geschäft als jeder andere Mitarbeiter. Mein Zeitaufwand ist dabei auch wesentlich geringer, weil ich nicht zu jedem Mitarbeiter nach Hause fahren muss, ich habe alle zusammen an einem Ort. Er meinte dann, das kann er nicht machen, er hat seiner Freundin versprochen nicht am Wochenende zu arbeiten. Ich hab ihm gesagt, willst du mir jetzt sagen du lässt eine Menge Provision liegen, weil deine Freundin nicht will, dass du Samstag mal ein paar Stunden richtig Geld verdienst. Ja sie arbeite ja jeden Tag bis Abends spät und sie hätten ja nur das Wochenende. Ich war erst mal fassungslos und konnte nichts mehr sagen. Ich habe ihm dann angeboten mal mit seiner Freundin zu sprechen und ihr zu erklären wie nützlich so ein Samstag im Monat sein kann. Sie hat sofort eingewilligt und gesagt, na klar wenn das so lukrativ ist dann auf jeden Fall. Ich bin dann in der kommenden Woche an zwei Vormittagen mit zu seinen Kunden gefahren und habe ihm gezeigt wie ich vorgehe und habe ihm an den zwei Vormittagen zwei Samstage terminiert. Ich bin an den beiden Samstagen mit ihm zusammen zu den Firmen gefahren, habe dort die Gespräche geführt und ihm geholfen die Verträge zu schreiben. Er hat mir als Dank für meine Unterstützung die Hälfte seiner Provision angeboten, ich habe ihm gesagt, er soll mir als kleine Anerkennung 100,- DM geben, das wäre ok. Ich habe das nicht gemacht, um die Hälfte seines Einkommens einzustreichen, ich habe das gemacht, um ihm dauerhaft seine Arbeitsweise zu optimieren und sein Einkommen zu steigern. Er sagte das könne er so nicht annehmen, ich sagte ihm das muss er so annehmen, denn ich werde nicht mehr von ihm annehmen als die 100,- DM. Er hat an den beiden Wochenenden insgesamt 6000,- DM Provisionen verdient. Jetzt wird jeder sagen, du hast auf 2900,- DM verzichtet obwohl du fast die ganze Arbeit gemacht hast. Nein, ich habe 2 zufriedene Unternehmer mit seinen Mitarbeitern für die Firma gewonnen, jeder Unternehmer kennt andere Unternehmer und natürlich habe ich das gemacht was ich immer gemacht habe, ich habe die Unternehmer gefragt, ob sie mit meiner Beratung rundherum zufrieden waren, was sie natürlich mit ja beantworteten. Ich fragte sie, ob sie mir einen Gefallen tun könnten, sie hätten doch sicherlich in meinem Gebiet auch Unternehmen die ihnen bekannt sind und mit denen man sich auch austauscht. Ich habe dann darum gebeten mir eine Liste zu machen mit den Unternehmern die für eine Beratung in Frage kommen würden, bei denen ich mich dann auf diese beiden Unternehmer berufen könnte. Ich bekam eine Liste mit 25 Adressen, das nennt man im Vertrieb heiße Adressen, denn man kommt mit der Empfehlung und die Unternehmer rufen sich gegenseitig an und tauschen sich aus. Ich habe dann darum gebeten die Unternehmen zu markieren mit denen man öfter in Kontakt steht, das waren 10 von den 25 und jetzt hatte ich eine letzte Bitte, ob sie diese 10 gleich anrufen könnten, um mich dort persönlich zu empfehlen und evtl. sogar schon einen Termin zu vereinbaren. Das ergab 10 Termine für die kommende Woche für ein Erstgespräch plus 15 Termine die ich selbst noch ausmachen musste. Mein Kollege war nur am Staunen und sagte, jetzt ist mir klar warum du deutlich mehr verdienst und das mit bedeutend weniger Zeitaufwand als wir anderen.

Warum habe ich das Angebot mit der Hälfte der Provision ausgeschlagen. Das wurde ich mehrfach gefragt, ich habe meinem Kollegen meine Hilfe angeboten und keine Gegenleistung von ihm verlangt. Ich habe mit den Empfehlungen ein vielfaches von dem verdient, was die Hälfte der Provision ausgemacht hätte und vor allem muss ich mir nie den Vorwurf gefallen lassen ich hätte das nur zu meinem eigenen Nutzen gemacht und der Freundin meines Kollegen habe ich damit gezeigt, dass es sich lohnt auch mal auf einen Samstag zu verzichten.

Mein Kollege hat außer diesen Samstagen nie wieder am Wochenende einen Termin gemacht, er ist weiter um 7.00 Uhr ins Büro gefahren, hat seine Anträge dort fertig gemacht, hat 2 – 2 1/2 Stunden im Truckstop verbracht und war nicht mehr neidisch auf mein Einkommen.

Warum dieser Ausflug in mein Berufsleben, einfach um zu zeigen, dass Geld nichts mit Charakter zu tun hat. Charakter bekommt man als Kind mit in die Wiege gelegt, dieser Charakter ist bei jedem Menschen gleich, er prägt sich jedoch mit dem Umfeld in dem man aufwächst und er festigt sich mit den Erfahrungen die man macht. Ein Kind das in einem Haushalt aufwächst in dem beide Elternteile nicht arbeiten gehen, weil sie nicht arbeiten wollen, wird wenn es erwachsen ist auch nicht arbeiten gehen und wollen, denn es hat nichts anderes gesehen. Eine alte Weisheit der Dakota Indianer, die ich immer an meine Mitarbeiter und Seminarteilnehmer weitergegeben habe ist folgende: Wenn Du merkst, dass Dein Pferd tot ist dann steig ab. Es bringt nichts ein totes Pferd mit Tritten in die Seite zum Laufen zu bringen, es bringt auch nichts auf dem Sattel auf und ab zu hüpfen und Galopp Pferdchen Galopp Pferdchen zu rufen, das Pferd ist tot. Genauso wäre es töricht einen Jagdhund zu haben, den ich zur Jagd tragen muss. Das hat nichts damit zu tun, dass ich diese Menschen in irgendeiner Art und Weise als schlechte Menschen sehe, sie haben sich dafür entschieden dieses Leben zu führen und wenn ich ihnen die Hand reiche und ihnen helfe ein anderes Leben anzustreben, sie aber nicht wollen, dann bringt es nichts meine Zeit damit zu vergeuden, denn es gibt andere Menschen die dankend die Hand nehmen und ihr Leben ändern wollen. Ich habe trotzdem Respekt und behandle die Menschen, die keine Hilfe annehmen wollten als Menschen. Warum soll ich abwertend oder verachtend reagieren, sie haben mir doch nichts getan und nur weil sie ihre Entscheidung getroffen haben, sind sie für mich genau so Menschen wie jeder andere auch.

Obwohl ich selbst nicht mehr in der Lage bin etwas zu machen und jeden Tag unter höllischen Schmerzen leide, in meiner Bewegung sehr stark eingeschränkt bin, stehe ich anderen Menschen denen es körperlich bedeutend besser geht als mir selbst, hilfreich mit Rat und Tat zur Seite, ohne dabei einen eigenen Nutzen zu haben. Ich mache täglich anderen Betroffenen Mut und gebe Tipps wie man leichter mit der Erkrankung umgeht und trotz aller Einschränkungen ein relativ normales Leben führen kann, klar mit allen Einschränkungen aber es gibt immer Dinge die einem Freude machen und an denen man sich erfreuen kann. Ich bin immer noch der gleiche Hartmut der ich vor 30 Jahren war, nur 30 Jahre älter, gesundheitlich stark angeschlagen, aber im Herzen nie missgünstig oder herablassend zu anderen Menschen geworden. Charakter ist eine Eigenschaft die von Geburt an gegeben ist. Ein guter Charakter hat ein gutes Niveau, Menschen die einen schlechten Charakter haben, haben auch ein schlechtes Niveau. Ein Mensch mit gutem Charakter würde niemals einen anderen Menschen in eine Schublade stecken, ihn demütigen oder diskriminieren oder menschenverachtend behandeln, denn er hat es nicht nötig sich zu vergleichen. Charakter hat nichts mit Geld und Wohlstand zu tun. Arme und kranke Menschen haben oft einen besseren Charakter als die sogenannten Reichen und Wohlhabenden, die meinen sie wären etwas besseres als andere. Wer andere Menschen nicht achtet hat keine Selbstachtung und wer keine Selbstachtung hat, hat auch keinen Charakter.

Ich habe vor kurzem ein Lied geschrieben mit dem Titel Niveau, hier ein kleiner Auszug aus dem Text.

Verwechsele Niveau nicht mit Nivea, denn dann passiert folgendes. Niveau braucht man um respektvoll zu sein, Nivea ist für den Po, bist du respektlos, dann ist dein Niveau auch nur Nivea für den Po.

In diesem Sinne hoffe ich auf ein paar Menschen mit Niveau, die das was ich geschildert habe genauso sehen wie ich es sehe und die mich in Gedanken unterstützen diese charakterlosen Menschen aus meinem Umfeld verschwinden zu lassen. Ich wünsche niemandem etwas böses, aber ich wünsche den Beiden, dass sie sich mal selbst begegnen und sich dann so behandeln wie sie andere behandeln.